Lucrecia Borgia Dritte Ehe mit Alfonso I. D'Este

Im August 1500 war Lucrezias zweiter Ehemann, Alfonso Bisceglie, ermordet worden. Schon 1501 bereitete dann ihr Vater, Papst Alexander VI., eine erneute Heirat seiner Tochter vor. Als neuen Ehemann hatte Alexander Alfonso I. D'Este von Ferrara ausgesucht. Dieser war der älteste Sohn des Herzogs Ercole I. d'Este von Ferrara, Modena und Regio aus dessen Ehe mit Eleonora von Aragón, der Tochter von König Ferdinand I. Von Neapel und seiner Ehefrau, Isabella die Chiaramonte.

Der ausgesuchte Ehemann war nur etwas älter als Lucrezia und bereits verwitwet. Seine erste Frau, Anna Maria Sforza, war 1497 an den Folgen einer Totgeburt verstorben.

Herzog Ercole I. D'Este war einer ehelichen Verbindung seines ältesten Sohnes mit der Papsttochter zunächst ebenso abgeneigt, wie es auch sein Sohn Alfonso I. Gewesen sein soll. Beide hielten es unter ihrem hohen Stand, familiäre Bande mit den Borgias zu knÜpfen. Papst Alexander VI. gelang es aber mit Erpressungen, einer hohen Mitgift und Versprechen nach monatelangen Verhandlungen einen Ehekontrakt zustande zu bringen. Die Hochzeit seines Sohnes mit der unehelichen Papsttochter ließ sich Herzog Ercole schließlich teuer bezahlen. 1501 wurde der Ehekontrakt schließlich unterzeichnet und noch im selben Jahr geheiratet.

Im Oktober 1501 war in Anwesenheit des Papstes im Hause Cesar Borgias zu Ehren von alfonsos von Ferrara und seiner Braut Lucrezia ein festliches Abendmahl gegeben worden. Eine Skandalumwitterte Feier, glaubt man den Schilderungen dieser Feierlichkeiten, denn beim Essen selbst soll es zu unsittlichen Handlungen zwischen den anwesenden Gästen und Kurtisanen gekommen sein und fÜnfzig Dirnen mitgetanzt haben. An die Männer, die am häufigsten den Akt vollzogen hatten, sollen Preise vergeben worden sein. Der Bericht von dieser Orgie stammt von Johannes Burchard, Zeremonienmeister am päpstlichen Hof, heute wird er wohl nicht mehr als Tatsachenbericht gewertet.

1502 zog Lucrezia dann zu ihrem neuen Ehemann. Ihren Sohn aus der Ehe mit Alfonso von Aragon musste sie bei ihrer Schwägerin Sancha zurÜcklassen.

Ihr Mann war wohl kein Kind von Traurigkeit, der sich gerne auch mit Mätressen und Prostituierten vergnÜge, in der Nacht aber zu einer Ehefrau zurÜckkehrte.

Papst Alexander stirbt - Ehe von Lucrezia Borgia in Gefahr

1503 starb Papst Alexander VI. Das MachtgefÜge hätte sich nun zu Ungunsten von Lucrezia verschieben können und so riet der französische König Ludwig XII. Im August 1503 ihrem Schwiegervater Ercole I. Und ihrem Mann Alfonso zur Scheidung.

Alfonso wie auch die Bevölkerung der neuen Heimat von Lucrezia, von Ferrara, lehnten eine Auflösung der Ehe ab. Ercole I. War einer solchen Idee wohl aufgeschlossener, konnte sich aber nicht durchsetzen. 1505 starb Ercole und Alfonso I. Beerbte seinen Vater als Herzog von Ferrara, Modena und Reggia. Lucrezia wurde damit Herzogin von Ferrara. Am Hof von Ferrara versammelte sie als Kunstmäzenin die berÜhmtesten KÜnstler, Schriftsteller und Gelehrten der Zeit wie Pietro Bembo, Ludovico Ariosto, Mario Equicola, Gian Giorgio Trissino und Filippo Strozzi um sich.

Lucrezia Borgia lebt bis 1519 als Herzogin von Ferrara Herzogin von Ferrara an der Seite ihres Ehemanns.

Lucrecia Borgia Männer

Lucrecia Borgia wie auch ihre drei BrÜder wurden von ihrem Vater zwar geliebt, sie waren aber dennoch auch wichtige Figuren in seinem Spiel um die Macht. Allerdings war es im 15. Jahrhundert auch in anderen adligen Familien durchaus Üblich, Kinder, insbesondere Mädchen, vorteilhaft zu verheiraten, um so der eigenen Familie etwas gutes zu tun. Im Falle der Familie Borgia ging es dabei um Macht:
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